Chronik Jugendkapelle

Chronik über die Jugendarbeit in der Musikkapelle Eutingen
 

Die Ausbildung Jugendlicher hat schon lange ihren festen Platz in der Musikkapelle Eutingen. Mit einer kontinuierlichen Jugendarbeit wurde im Jahre 1966 begonnen. In den Jahren zuvor wurden nur vereinzelt Jugendliche ausgebildet. Unter der Leitung von Richard Akermann traten 17 Jugendliche nach 4 Monaten Ausbildung beim Weihnachtskonzert 1966 zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. 1970 wurde mit dem Aufbau einer neuen Jugendgruppe begonnen, die 1972 durch weitere 12 Jungen verstärkt wurde. In der Zeit von 1972 bis 1975 stellten diese Jugendlichen unter ihrem Dirigenten Richard Akermann bei fünf Wertungsspielen ihr Können unter Beweis. Parallel zu dieser Gruppe wurde im Jahre 1973 die Ausbildung von 20 Kindern aufgenommen. Besonders erfreulich war, dass sich unter diesen Anfängern zum ersten Mal in der Geschichte der Musikkapelle Eutingen zehn Mädchen befanden. Von 1974 bis 1977 war Klaus Wehle Jugenddirigent und von 1977 bis 1979 Ernst Sitter. Jugendleiter war zu dieser Zeit Rolf Klink – und er sollte es fast 20 Jahre bleiben! Mit der beachtlichen Anzahl von 51 Jugendlichen begann Karl – Heinz Kramer als Jugenddirigent die Ausbildung der neuen Musikanten. Länger als alle anderen spielte diese Formation zusammen; durch ihre Größe konnte die Jugendkapelle viele Auftritte wahrnehmen, die ihren Vorgängern und Nachfolgern aufgrund ihrer mangelnden Besetzung nicht möglich war. Dabei bestritt diese Kapelle auch einige Kritik- und Wertungsspiele, teils mit hervorragendem Erfolg. So erhielt sie beim Kritikspiel in Nordstetten die Note sehr gut – gut und qualifizierte sich dadurch für das Landeskritikspiel in Trossingen. Auch trat die Kapelle als Vertreter des Landkreises Freudenstadt beim Tag der Bläserjugend in Schwäbisch Gmünd auf und ihr bestes Ergebnis bekam sie schließlich beim Kritikspiel in Horb mit einem „1. Rang mit Belobigung“ in der Unterstufe. Bis 1985 blieb die Jugendkapelle zusammen, obwohl einige Musiker schon im heiratsfähigen Alter waren. Zu diesem Zeitpunkt war die Anzahl der Mitglieder auf 30 Spieler zurückgegangen und die dadurch entstandenen Besetzungsprobleme veranlasste die Vorstandschaft schließlich dazu, sie in die Stammkapelle zu integrieren. Eine neue Jugendkapelle wurde zeitgleich gegründet, jetzt übernahm Rolf Klink auch die musikalische Leitung. Die Gruppe blieb die üblichen vier Jahre zusammen, bevor der Übergang zu den „Großen“ erfolgte. Auch diese stellte sich einem Kritikspiel. 1988 wurde in Dornstetten mit der Note sehr gut – gut ein großer Erfolg gefeiert. Die nachfolgende Jugendkapelle, die 1988 ins Leben gerufen wurde, war die letzte unter der Leitung von Rolf Klink. Seine Rolle als Jugendleiter übernahm 1993 Gerold Ackermann, der eine neue Jugendkapelle dirigierte und sie bis zu ihrer Integration 1998 leitete. Da die Ansprüche an die Vereine und ihre Jugendarbeit stetig größer wurden, besonders zu beobachten ist dies an den immer größeren Anforderungen in den D – Prüfungen, beschloss man die Arbeit des Jugendleiters wieder zu teilen. Das Amt des Jugendleiters übernahm Stefan Rüth, neue Jugenddirigentin wurde Eva-Maria Weingärtner. Die Aufgabenteilung gestaltete sich als sehr sinnvoll und produktiv und so konnten in der neuen Jugendkapelle, die letztes Jahr in die Stammkapelle integriert wurde, motivierte und leistungsstarke Jungmusiker ausgebildet werden. Im letzten Jahr hat wieder die Ausbildung von 22 Jugendlichen begonnen. Hier fand erstmals zur theoretischen Notenlehre eine praktische Ausbildung an der Blockflöte statt. Der gelungene Auftritt der Flötengruppe am letzten Weihnachtskonzert zeigt, dass dieses praxisorientierte Konzept durchaus eine Zukunft in unserer Jugendausbildung hat.
Die Instrumentalausbildung der Jugendlichen wurde meistens von Musikern aus den eigenen Reihen durchgeführt. In Registerproben und Einzelstunden wurde intensive Instrumentalausbildung betrieben. Einmal pro Woche kamen die Jungmusiker schließlich zur Gesamtprobe zusammen, in der gemeinsam Stücke für Auftritte wie z. B. dem Gartenfest am Fronleichnamstag, Seniorennachmittagen, Adventsfeiern oder natürlich besonders dem alljährlichen Weihnachtskonzert einstudiert wurden. Die Registerarbeit mit Musikern aus dem eigenen Verein hat sich von den 70er Jahren bis heute bewährt. Bis auf wenige Ausnahmen wurden die Schüler vereinsintern ausgebildet. Die Jugendlichen selbst übernahmen später wiederum Aufgaben in der Jugendausbildung, gingen auf Lehrgänge und Fortbildungen und wurden zu wichtigen Stützen in der Kapelle. So haben junge Musiker letztes Jahr die Ausbildung der Flötengruppen übernommen, dabei spielten sie zu diesem Zeitpunkt selbst noch in der Jugendkapelle.
Natürlich war die musikalische Ausbildung immer eine wichtige Säule der Vereinsarbeit. Aber Spaß und Kameradschaft unter den Jungen und zwischen den Ausbildern und ihren Schützlingen wurde nie vernachlässigt. Besonders die alljährlichen Zeltlager sind Alt und Jung heute noch in bester Erinnerung geblieben. Schlittschuhlaufen, Schwimmen, Kappenabende und Grillfeste sind fester Bestandteil unserer Jugendarbeit. Die meisten der jetzigen Musikanten der Stammkapelle haben mit ihrer Ausbildung in der Jugendkapelle begonnen und diese Zeit besonders genossen. Insgesamt sind in den letzten 30 Jahren über 180 Jungen und Mädchen ausgebildet worden, was zeigt, welch großen Stellenwert die Jugendarbeit in unserem Verein hat.